Elektromotoren in variabler Technologie und Stückzahl künftig wirtschaftlich in Deutschland produzieren zu können, ist Ziel des Pilotvorhabens AgiloDrive am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Integration von Produkt- und Produktionsbaukästen soll zu einer regionalen „Wertschöpfungskette Elektromotor“ in Baden-Württemberg führen. Die Projektpartner bringen nicht nur ihr Know-How in das Projekt ein, sondern setzen den erforschten Ansatz auch bei sich um und validieren das entstandene agile Produktionssystem.
Mit dem aktuellen Transformationsprozess des Mobilitätssektors ist von einem stetig steigenden Absatz teil- oder vollelektrischer Fahrzeuge in allen Marktsegmenten auszugehen. Daraus ergeben sich tiefgreifende Strukturveränderungen der automobilen Wertschöpfungsketten. Unabhängig von der Art des eingesetzten Energiespeichersystems (Batterie oder Brennstoffzelle) nimmt der Elektromotor eine zentrale und leistungsbestimmende Rolle in Fahrzeugen mit elektrifiziertem Antriebsstrang ein. Er ermöglicht neben der Energiewandlung zum Zwecke des Antriebs auch die Rückgewinnung von Bremsenergie und damit die Erhöhung von Reichweite und Ressourceneffizienz. Mit dem Ansatz, den das Pilotvorhaben AgiloDrive verfolgt, können über verschiedene Produktbaureihen und Fertigungstechnologien hinweg Kosten gespart und somit die Elektromobilität wirtschaftlich in die Mobilitätswende integriert werden.
Die Anforderungen der Automobilindustrie unterscheiden sich hinsichtlich Stückzahl, Qualität sowie Volumen- und Massenleistungsdichte des Elektromotors zumeist signifikant von den bislang aus Anwendungen im Maschinen- und Anlagenbau sowie der Haushalts- und Elektroindustrie bekannten Motoren. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und damit die Voraussetzungen für eine flächendeckende Elektrifizierung des Verkehrs zu schaffen, ist die Entwicklung neuartiger Produktentwicklungsmethoden und Produktionstechnologien sowie deren Befähigung für den industriellen Einsatz erforderlich.
Das Projektteam AgiloDrive arbeitet daher zeitgleich an drei Teilprojekten: zum einen an einem integrierten Produktbaukasten, der auf modularen, zukunftsrobusten Baukastenstrukturen sowie flexiblen Entwicklungs- und Auslegungsmethoden basiert. Das zweite Teilprojekt befasst sich mit den notwendigen Strukturen und Technologien der flexiblen Systeme. Im dritten Teilprojekt wird eine Einführung des Produktionssystems angestrebt, sodass die Erkenntnisse des Forschungsvorhabens entwicklungsbegleitend im industriellen Maßstab umgesetzt werden können.
Verbundkoordinator
Projektlaufzeit
Projektpartner
Assoziierte Partner
Gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg